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Langue :
Allemand
Crédits
Université Toulouse II-Le Mirail SCPAM (Publication), Université Toulouse II-Le Mirail (Production), Nathalie MICHAUD (Réalisation), Roberto Di Bella (Intervention)
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Tous droits réservés à l'Université Toulouse II-Le Mirail et aux auteurs.
DOI : 10.60527/rf5q-m707
Citer cette ressource :
Roberto Di Bella. UT2J. (2008, 4 juin). Das DeutschMobil : Deutsch fördern in Frankreich , in Allemand. [Vidéo]. Canal-U. https://doi.org/10.60527/rf5q-m707. (Consultée le 14 octobre 2024)

Das DeutschMobil : Deutsch fördern in Frankreich

Réalisation : 4 juin 2008 - Mise en ligne : 9 février 2009
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Descriptif

Le DeutschMobil est un minibus au volant duquel un lecteur allemand ou une lectrice allemande rend visite aux élèves des écoles primaires, des collèges, et des lycées d'Aquitaine et de Rhône-Alpes pour promouvoir la langue et la culture allemande. La diversité des langues enseignées dans les établissements scolaires français est menacée parce que de moins en moins d’élèves optent pour l’apprentissage de l’allemand comme première ou seconde langue. L’objectif du DeutschMobil est d’opposer aux représentations souvent unilatérales des élèves, une image de l’Allemagne plus captivante, plus joyeuse et plus actuelle. Depuis janvier 2001, les lecteurs du DeutschMobil ont contacté 350.000 élèves et ainsi parcouru plus de 660.000 km sur les routes de France [chiffres de juillet 2008].

Entretien avec Charlotte Kloesel, lectrice du DeutschMobil pour la région Midi-Pyrénées, en 2007/2009.Entretien et transcription réalisés par Roberto Di Bella, Lecteur du DAAD à la Section allemand de l’Université Toulouse-Le Mirail.

Intervention
Thème
Documentation

Einleitung
Roberto Di Bella: Herzlich willkommen auf Canal-U, dem Internet-Fernsehsender der französischen Universitäten. Ich habe heute das Vergnügen, Ihnen in der Reihe meiner deutschen Interviews für die Rubrik V.O. – Version Originale – Charlotte Kloesel vorstellen zu dürfen, die seit Oktober 2007 als DeutschMobil-Lektorin in der Region Midi-Pyrénées unterwegs ist. Das DeutschMobil ist – wie sie vielleicht bereits wissen – eine äußerst erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete deutsch-französische Kooperation, die 2001 im europäischen Jahr der Sprachen initiiert wurde. Träger ist die Föderation Deutsch-Französischer Häuser, die von ihrem Hauptsitz in Montpellier aus auch die Aktivitäten des DeutschMobils koordiniert. Mit ihrem Minibus bereisen die aktuellen neuen Lektorinnen und ein Lektor als kulturelle Botschafter das Land, um für ein oder zwei Jahre an französischen Schulen die deutsche Sprache vorzustellen und für ein aktuelleres Deutschlandbild zu werben. In den ersten sieben Jahren seit Gründung des Projekts haben die DeutschMobil-Lektorinnen und -Lektoren etwa 650.000 km kreuz und quer durch das französische Hexagon zurückgelegt und sind mit über 300.000 Schülern in Kontakt gekommen. Mit Charlotte Kloesel möchte ich im folgenden Interview über ihren spannenden aber nicht immer einfachen Arbeitsalltag sprechen, über interkulturelle Erfahrungen dies und jenseits des Rheins, über Tokio Hotel als Hoffnungsträger des Deutschunterrichts in Frankreich und schließlich auch ihre persönliche Sicht auf die Situation und Zukunft des Sprachenunterrichts in beiden Ländern.

Konzeption und Alltag des DeutschMobils unterwegs
Roberto Di Bella: Hallo Charlotte! Meine erste Frage an Sie: Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die man für diese Aufgabe mitbringen muss und wie wurden Sie überhaupt als DeutschMobil-Lektorin ausgewählt?Charlotte Kloesel: Also als Erstes, um meine berufliche und akademische Laufbahn kurz zu erläutern: ich habe ein abgeschlossenes Hochschulstudium und das ist eigentlich die einzige Voraussetzung, die man mitbringen muss. Das variiert aber zwischen Lehramtsstudium und Politikwissenschaften oder aber auch einem DaF-Studium (DaF = Deutsch als Fremdsprache) sowie Absolventen eines Doppelstudienganges oder eines Studiengangs Frankreichstudien, also sehr unterschiedlich. Dann aber auch und in erster Linie – und ich glaube, das ist die eigentlich herausstechende Eigenschaft, die man mitbringen muss – sind wir alle sehr flexibel. Flexibilität wird in dieser Arbeit sehr hoch geschrieben, aber auch Empathie und Toleranz den Menschen gegenüber, und besonders wichtig auch Geduld, denn man wartet oft lange auf Antworten und Fragen…RDB: …und freundlich sein muss man auch, sagten Sie…CK: …freundlich muss man sein, richtig, und eine große Kommunikationsfähigkeit mitbringen, denn man ist eigentlich permanent damit beschäftigt zu reden. RDB: Sie sind jetzt also für die Region Midi-Pyrénées zuständig, eine sehr große Region…CK: Ja, ich habe gehört, fünfmal größer als der Libanon. Ich glaube zwar, dass das nicht stimmt, aber so sehen die Leute ihre Region. Das kann ich bestätigen. RDB: Wie sieht denn der typische Arbeitsalltag einer DeutschMobil-Lektorin aus? Gibt es den überhaupt?CK: Nein, das kann ich sofort verneinen, den gibt es nicht. Es gibt natürlich einen gewissen Ablauf, der immer wiederkehrt: der normale Arbeitsalltag ist, dass man an eine Schule fährt, dass man dort z.B. drei Stunden, meistens vormittags, die sogenannten Animationen oder Interventionen durchführt, mit den Lehrern zu Mittag isst, nachmittags manchmal noch einmal einige Stunden absolviert und abends zurückfährt. Manchmal sind die Tage sehr lang, manchmal ist man schnell wieder zurück. Es kommt auch immer darauf an, wo in der Region ich unterwegs bin. Manchmal muss ich vor Ort schlafen, manchmal nicht… also, es ist sehr unregelmäßig. RDB: Kern Ihrer Aufgabe ist ja, wie Sie selbst sagten, ein Auftritt vor den Schülern, vor den Klassen. Sie sprechen, sagten Sie mir im Vorgespräch, lieber von Animation als von Intervention, wie es offiziell auch heißt. Was ist für Sie der Unterschied? CK: Ja, ich habe eben auch schon bei der vorherigen Frage bei der Antwort etwas gezögert. Intervention klingt für mich immer sehr militärisch. Man muss ‚intervenieren’, man muss irgendwo hingehen, wo etwas nicht mehr funktioniert. Das ist zwar auch der Fall, weil die Deutschlernerzahlen in Frankreich immer weiter zurückgegangen sind. Aber ich sehe mich nicht als jemanden, der auf einem ‚Schlachtfeld’ steht und ‚interveniert’, sondern möchte für das, was ich tue, begeistern und deswegen spreche ich gerne von einer Animation, obwohl das natürlich auch oft mehr ist als das. Es ist eine Art Unterricht, immer nur kurz und knapp zwar, aber lieber spielerisch als militärisch zu sehen.RDB: Was ist denn das Besondere an der pädagogischen Konzeption des DeutschMobils? Kann man das beschreiben?CK: Das Besondere an der Konzeption des DeutschMobils? Das besonders Pädagogische?RDB: Sie erwähnten im Vorgespräch den Begriff „aufsuchende Arbeit“. Was ist das?CK: Ich finde, für mich hat sich in diesem Jahr und in diesen 10 Monaten, in denen ich hier unterwegs bin, immer mehr herauskristallisiert, dass es doch eine typisch deutsche Idee war, das DeutschMobil ins Leben zu rufen. Es wurde in der Absicht gegründet, zu den Schülern und Schulen hinzugehen, anstatt dass man sie bittet, zu kommen, um etwas zu zeigen. Das ist nicht in der französischen Tradition gegenwärtig. Sie sind dann oft auch sehr überrascht, wenn man tatsächlich kommt. Das ist dann etwas Besonderes.

Wie verläuft eine typische Animation?
RDB: Beschreiben Sie einmal eine typische Animation an einer Schule.CK: Da muss ich erstmal noch vorweg schicken, dass ich natürlich differenziert arbeite, weil ich an zwei verschiedenen Schultypen interveniere, „animiere“. Zum einen an den collèges – das sind in Deutschland die weiterführenden Schulen– und zwar in den 5èmes, in den Klassen vor der Wahl einer zweiten Fremdsprache, sowie in den écoles primaires, das sind die Grundschulen, in den CM2 (das entspricht ungefähr unserer 4. Klasse), wenn es um die Wahl einer ersten Fremdsprache geht. Dafür holen mich die Deutschlehrer, die „buchen“ mich und fragen mich: „Können Sie kommen? Mich unterstützen...“. Sie machen oft auch selbst bereits Werbung, weil es sonst unfassbar schwierig ist, Schüler zu gewinnen. Demnach mache ich eben auch zwei verschiedene Arten von Interventionen bzw. Animationen in den Schulen. RDB: Und wie läuft dann so was zum Beispiel ab? Haben Sie da besondere Strategien?CK: Ja, ich habe auch natürlich was mitgebracht. Mein Auto ist ja groß! Zum einen spiele ich mit den Schülern am Anfang natürlich das „Frage-Antwort-Spiel“: „Wer bist du?“ – „Ich bin...“. Ich stelle mich auf Deutsch vor, dann werfen wir uns beispielsweise diesen Ball zu (hält einen kleinen Schaumball in die Kamera)... und wenn sie manchmal noch kleiner sind, habe ich Karl das Krokodil dabei (holt eine grüne Handpuppe hervor).RDB: Und was sagt dann Karl?CK: Karl spricht kein Französisch. Ich spreche zwar schon ein bisschen Französisch, aber Karl nicht. Karl sagt dann zum Beispiel (verstellt die Stimme): „Ich bin Karl“.RDB: Hallo Karl! CK: „Hallo! Ich komme aus Deutschland.“ – Dann sagen die Kinder meistens: „Nein, das stimmt nicht. Das Krokodil kommt eigentlich aus Afrika.“ Und daraus entspringt dann meistens ein lustiges Gespräch. Und die Grundschüler fragen dann Karl, wollen Karl anfassen. Viele meiner Kolleginnen haben ähnliche Puppen. Es gibt zum Beispiel die große Handpuppe meiner Kollegin aus Montpellier, die von den Kindern regelrecht geliebt wird. Die ist nach den Einsätzen manchmal dreckig, das kann man sich gar nicht vorstellen!
In den collèges wiederum gehe ich mehr auf die geographische Lage Deutschlands ein und frage: „Wo liegt denn Deutschland, wo liegt Frankreich? Wir sind ja Nachbarn... Und in Europa, wie ist da die Lage?“. Da mache ich viel zu Europa und habe beispielsweise hier diese Karten (zeigt Schilder mit den deutschen Namen europäischer Länder). Dann legen wir zusammen die Länder in Europa hin, aber auf Deutsch. Und das schaffen die Kinder auch. Das ist unglaublich spannend. Sie wissen, was „Polen“ ist, können irgendwann „die Niederlande“ erkennen. Das sind tolle Lernmittel.
RDB: Wie reagieren denn – Sie haben das schon angedeutet – die Kinder und Jugendlichen auf Sie und die unbekannte Sprache? Für manche Schüler ist es doch sicherlich das erste Mal, dass sie überhaupt einer Deutschen oder einem Deutschen begegnen!CK: Das hätte ich auch nie gedacht, aber es ist tatsächlich so. Wenn ich in die Klasse komme, tue ich meistens so, als würde ich kein Französisch sprechen. Ich begrüße die Schüler auf Deutsch, ich sage: „Setzt euch! Hallo!“, gebe allen die Hand, sage „Guten Tag!“. Dann sind sie erstmal total verwirrt: „Oh Gott! Wir verstehen Sie nicht“, lachen und finden es komisch. Ich spreche einfach ein bisschen so auf Deutsch, löse dann aber die Situation auf und erkläre, dass ich auch eine andere Sprache spreche. Dann sind sie erstmal erleichtert. Dann frage ich, was sie denn von den Deutschen und von der deutschen Sprache halten. Sie wissen meistens gar nichts. Das ist auch ein bisschen typisch für die Region Midi-Pyrénées, denn wir sind hier sehr, sehr weit weg von Deutschland. Ich sage immer: „Deutschland liegt hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen“. Spanien ist viel, viel näher und das macht sich tatsächlich bei der Wahl der Fremdsprachen bemerkbar. RDB: Sie haben meine nächste Frage schon vorweggenommen: Was wissen die Schüler überhaupt über den deutschen Nachbarn? Sehr wenig, offensichtlich. Ist es denn dann schwierig, in Frankreich ein attraktives Deutschlandbild zu vermitteln? CK: Das kann ich sofort verneinen. Schwierig ist es nicht, denn alles, was wir machen ist aktueller, ist attraktiver als das, was sie von Deutschland kennen. Und das sind tatsächlich noch die alten Filme über den 2. Weltkrieg im Fernsehen. Wenn ich frage: „Was kennt ihr denn Deutsches?“ kommt „Achtung!“ – das ist natürlich aus den Filmen – oder „Schnell, schnell!“, die deutschen Soldaten. Es sind noch viele solcher Vorurteile vorhanden und da ist es eigentlich nicht sehr schwer, ein neues Bild zu evozieren. Im Gegenteil, die Schüler sind eigentlich oft und meist positiv überrascht.

Was sind die häufigsten Vorurteile über die deutsche Sprache?
RDB: Charlotte, Sie werden auch zu Elternversammlungen eingeladen, bei denen es dann, wie Sie schon sagten, darum geht, vor der Wahl einer zweiten oder auch ersten Fremdsprache, Argumente zu präsentieren und die Eltern zu überzeugen. Welches sind denn die häufigsten Vorurteile über die deutsche Sprache, denen sie begegnen? Und wie halten Sie dagegen?CK: Also die häufigsten Vorurteile – da unterscheiden sich die Kinder nicht von den Eltern – sind: „Deutsch ist unglaublich schwer zu lernen. Es hat eine unglaublich schwere Grammatik. Die ist nicht lernbar.“ Da kann ich natürlich gegenhalten, weil die deutsche Grammatik einen sehr logischen Aufbau hat, im Gegensatz auch zur spanischen Grammatik. Wie mir viele Spanischlehrer gesagt haben, glauben Franzosen oder französische Schüler anfangs, dass Spanisch sehr leicht sei, weil es sehr viele Gemeinsamkeiten und ähnliche Wörter gibt. Aber je mehr Spanisch sie lernen, desto mehr Ausnahmen stellen sie fest und desto schwieriger wird es. Die deutsche Sprache ist hingegen in ihrem Aufbau sehr logisch.
Das andere Vorurteil ist: „Die Wörter sind zu lang!“. Die sehen die Wörter und erschrecken sich. Das ist tatsächlich auch einfach nur ein visueller Eindruck. „Was ist denn das?“ Das ist, wie wenn ich finnische Wörter sehe und mich erschrecke. Und da kann ich eben gut das ‚Baukastenprinzip’ der deutschen Sprache erklären: man nimmt zwei Wörter und klebt sie zusammen und dann ergibt das ein neues Wort. Das ist dann immer sehr visuell und es gibt richtige Aha-Effekte, bei Eltern wie Kindern. Außerdem finden sie den Klang der Sprache nicht schön.
RDB: Deutsch klingt nicht schön.CK: Richtig. RDB: Das hört man oft in Frankreich. CK: Obwohl wir, da kann ich jetzt natürlich meinen Trumpf aus dem Ärmel ziehen, in solchen Situationen immer wieder auf Tokio-Hotel verweisen.RDB: Ja, darauf kommen wir noch zu sprechen. Das scheint ja vieles verändert zu haben.CK: Ja, total. RDB: Haben die Eltern vielleicht auch Sorge, dass sie ihren Kindern nicht helfen können? CK: Das ist tatsächlich der Fall. Das hatte ich gerade diesen Montag wieder, als eine Mutter zu mir sagte, dass sie Angst habe, das Kind Deutsch lernen zu lassen (obwohl sie eigentlich im Prinzip offen dafür wäre), aber sie könne ja ihrer Tochter zu Hause nicht bei den Hausaufgaben helfen. Da hatte ich glücklicherweise neulich eine sehr engagierte Lehrerin in einer Schule, die darauf eine sehr gute Antwort gefunden hat. Sie hat gesagt, dass das Deutsche im Aufbau wie eigentlich auch in der Aussprache so einfach sei, dass man das den Eltern beibringen könne. Das Kind ist dann in der Lage zu sagen: „Mama, das spricht man so und so aus“ und dann kann man das Kind auch abfragen. Das hat die Mutter tatsächlich überzeugt. Aber auch die Lehrer können natürlich helfen. RDB: Es gibt ja viele junge, auch ältere engagierte Kolleginnen und Kollegen und es hat sich im französischen Fremdsprachenunterricht in den letzten Jahren auch viel getan. Trotzdem gilt er, aus deutscher Sicht, immer noch als sehr traditionell, grammatikorientiert und theoretisch. Haben Sie den Eindruck, dass sie den Lehrern auch neue methodische Ansätze vermitteln können oder sind Sie eher die nette Tante aus Deutschland, die für eine halbe Stunde für Abwechslung sorgt?CK: Es sind eigentlich nicht die die Deutschlehrer, die überzeugt werden müssen, weil diese meistens schon ihre eigene Methode haben. Sie haben ja gesehen, wie in Deutschland unterrichtet wird, sind offener als die meisten ihrer französischen Kollegen. Es ist nur sehr schwer, im französischen Schulsystem mit ‚deutscheren’ Methoden, also z.B. einem offenerem Unterricht oder in kleineren Gruppen zu unterrichten. Das ist schwierig mit den französischen Kindern, die eben nur diesen sehr strukturierten Unterricht gewöhnt sind. Da steht die geschriebene Wissensaufnahme im Vordergrund und nicht der mündliche Dialog, wie er eben in Deutschland sehr favorisiert wird. Also an den Deutschlehrern liegt es an sich nicht.RDB: Teilweise haben Sie ja bis zu 4 oder 5 Animationen am Tag, müssen eventuell sogar von einem Ort zum anderen, von einer Schule zur anderen fahren. Wie schafft man es bei so viel Routine, die ja auch dabei ist, sich für jede Gruppe neu zu motivieren?CK: Da kann ich noch mal auf das verweisen, was ich am Anfang gesagt habe: das ist eben die Geduld, die gefordert wird bzw. die große Empathie, die man den Leuten gegenüber mitbringen muss und auch den Spaß an dieser Arbeit. Ich sehe in diese Kindergesichter und ich sehe dann jedes Mal, dass die tatsächlich nichts wissen und das animiert mich wiederum, noch einmal alles zu geben. RDB: Aber es ist manchmal auch eine physische Anstrengung?CK: Das kann ich bestätigen. Ich bin danach immer sehr erschöpft. Aber das ist natürlich auch ein Lernprozess. Innerhalb dieser 10 Monate habe ich gelernt, meine Kräfte einzuteilen und in manchen Gruppen, wo ich merke, dass das Interesse vielleicht nicht ganz so groß ist, andere Sachen zu machen, die mich nicht so anstrengen. Aber wenn ich merke, es ist Interesse da und die Schüler sind wirklich offen für alles, was man ihnen gerade gibt – und das sind sie meistens – kann ich alles geben.

Weitere Aufgaben / Partner und Sponsoren
RDB: Sie sind ja nicht immer unterwegs. Es gibt ja auch andere Aufgaben, wie sie mir erzählt haben. Wie arbeiten Sie vor Ort mit anderen Institutionen zusammen?CK: Wir DeutschMobil-Lektorinnen sind in den verschiedenen Regionen jeweils an die sogenannten Deutsch-Französischen Häuser oder an ein Goethe-Institut angegliedert. Hier in der Region ist es das Goethe-Institut Toulouse, das das deutsche Kulturinstitut vor Ort ist, mit dem ich zusammenarbeite. Dort sitze ich auch im Büro und halte meine Sprechstunde für Lehrer ab, habe ein Telefon, einen Computer. Das ist meine Schalt- und Waltzentrale, wie man so schön sagt. Von dort aus koordiniere ich das Ganze. Zudem bin ich auch DAAD-Lektorin, da der DAAD – der Deutsche Akademische Austauschdienst – einige Lektorate mitfinanziert. Hier passt der Begriff der Vernetzung sehr gut: ich befinde mich sozusagen ein bisschen zwischen allen Stühlen: ich arbeite im und für das Goethe-Institut, aber auch eben für die Universität Toulouse - Le Mirail. Am dortigen germanistischen Institut habe ich beispielsweise einen Kurs gegeben und auch mit den beiden dortigen DAAD-Lektoren sowie den Deutsch-Professoren oder -Dozenten hier vor Ort zusammengearbeitet. Wir sind ein kleines Netzwerk der ganzen Lehrer, Dozenten und auch Kulturschaffenden. RDB: Das Programm wird im Wesentlichen von der Robert Bosch Stiftung und dem DAAD finanziert, sowie einer Reihe von Sponsoren.
CK: Hier muss ich natürlich insbesondere auf Daimler (heute: Mercedes-Benz) verweisen. Ohne deren Unterstützung würden wir diese Autos gar nicht haben.
RDB: Richtig, Daimler stellt Ihnen die Autos zur Verfügung, erneuert jedes Jahr die Flotte. Sie werden aber auch z.B. von ARTE oder dem deutschen Schulbuchverlag Klett unterstützt. Welche Rolle spielen die Sponsoren in der alltäglichen Arbeit? Gibt es Einflussnahmen?CK: In gewisser Weise schon, weil sie uns sehr viele Materialien zur Verfügung stellen. Wir können bei Verlagen wie Klett, Huber oder Langenscheidt anfragen, falls uns Materialien ausgehen oder sie schicken uns kleine, wie sagt man, Merchandising-Produkte wie Stifte, Kulis oder Lineale, die man bei verschiedenen Aktionen einsetzen kann, um sie auszuteilen oder den Kindern Geschenke zu machen. Klar, unterstützen sie uns da sehr. Ebenso wie der deutsch-französische Fernsehsender ARTE, der bei uns Lektoren sehr beliebt ist, weil er diese tolle Sendung „Karambolage“ macht, die es sich sehr lohnt zu zeigen. Und die Kinder finden sie meistens auch toll. Da werden deutsche und französische Bräuche einander gegenübergestellt oder Wörter aufgeschlüsselt, welches Wort z.B. in welche Sprache transportiert wurde und noch andere Sachen mehr. (http://www.arte.tv/karambolage)

Interkulturelle Herausforderungen / Der „Tokio Hotel“- Effekt
RDB: Worauf muss man im Umgang mit französischen Lehrern, Schülern, Eltern besonders achten? Gibt es da Unterschiede zu Deutschland?CK: Ja, da gibt es klare Unterschiede. Darauf wurden wir natürlich auch im Vorfeld aufmerksam gemacht. Da gibt es eine ganz andere Hierarchie im Schulsystem als in Deutschland. Es gibt eben den Schulleiter, den principal, und einen principal adjoint, einen stellvertretenden Schulleiter und da muss man darauf achten, dass man z.B. beim Begrüßen die Reihenfolge einhält. Dass man sie auf jeden Fall, wenn man in den jeweiligen Schulen ankommt – sofern sich die Schulleitung für dich interessiert – begrüßen geht, aber eben nicht den einen vor dem anderen. Es ist mir passiert, dass ich tatsächlich erst dem einen und dann dem anderen Hallo gesagt habe und auch gesagt habe: „ Ach, ich habe ja schon ihren principal adjoint getroffen“, dann war der principal tatsächlich etwas beleidigt. Das ist ein kleines diplomatisches Fettnäpfchen, es ist nicht schlimm, aber es wird auf solche Dinge sehr viel Wert gelegt. Ein anderes Detail ist, dass, wenn ich in der Schulkantine mitesse, meistens Weinflaschen auf dem Tisch stehen. Da ich aber Auto fahre, was zwar meistens auch als Ausrede gilt, ist es trotzdem immer ein kleiner Fauxpas, wenn ich sage: „Nein danke, ich möchte keinen Wein“. Das sind Kleinigkeiten, aber daran sieht man, dass man sich da doch immer (macht eine Schlängelbewegung mit der Hand, sucht nach Worten)… RDB: … in einer anderen Kultur bewegt?CK: Genau. RDB: Seit zwei Jahren gibt es in der Musikszene in Frankreich einen seltenen, wenn nicht bislang einmaligen Fall: eine deutsche Band erobert die französischen Charts und füllt die hiesigen Konzertsäle. Die Rede ist natürlich von Tokio Hotel. Dank Bill & Co ist Deutsch auf einmal ‚sexy’ und die Goethe- Institute verzeichnen ein sprunghaft angestiegenes Interesse an Deutschkursen für Kinder und Jugendliche. Hat sich diese ‚Tokio-Mania’ auch auf Ihre Arbeit ausgewirkt oder war das ein schnell verpuffter Hype?CK: Das ist kein schnell verpuffter Hype, kann man sagen. Das ist schon eine Welle der Begeisterung, die in den Klassenzimmern herrscht und natürlich ist das für uns ein gefundenes Fressen, weil wir mit dieser Begeisterung für Tokio Hotel die Kinder ‚kriegen’, in gewisser Weise. Die sind sehr angetan davon. Ich frage jetzt aber auch immer sehr gerne, warum sie denn eigentlich Tokio Hotel so toll finden. RDB: Ja, und was sagen sie dann?CK: Die Antwort ist dann tatsächlich oft: exotisch. Sie finden Deutsch exotisch und sie sagen „ça change“. Das heißt, es ändert ein bisschen ihre Hörgewohnheiten. Normalerweise hören sie nämlich sehr viel französische Musik, aber auch englische und Deutsch hat hier tatsächlich ein wenig den Stellenwert des Exotischen gewonnen. Sie finden es auch auf einmal schön. Der Klang ist nicht mehr so „moche“, also so hässlich oder so „haché“, sagen sie gerne, so sehr zerhackt. Es hat dank der Musik auch zugleich etwas Melodiöses bekommen. Es sind tatsächlich Texte, die von den Problemen sprechen, mit denen sich diese Jugendlichen identifizieren. Sie finden sich sehr wieder in diesen Texten. Wir haben im Goethe-Institut auch einen Workshop zu Tokio Hotel gemacht, also einen kleinen Sprachkurs auf den Texten von Tokio Hotel aufgebaut, und die Schüler waren begeistert.

Das FranceMobil
RDB: Es gibt ja auch ein Pendant zum DeutschMobil, das FranceMobil. Also circa 10 oder 12 französische Kolleginnen und Kollegen machen in Deutschland im Prinzip dieselbe Arbeit wie Sie hier. Haben Sie die Möglichkeit, sich über die unterschiedlichen Erfahrungen auszutauschen?CK: Ja, es gibt eine Reihe von gemeinsamen Seminaren. Zu einem Vorbereitungsseminare, aber auch ein Zwischenseminar, wo wir uns alle treffen, und jetzt haben wir noch ein Abschlussseminar, auf dem wir alle eine Woche lang zusammen an verschiedenen Themen wie „interkultureller Dialog“ oder „interkulturelle Differenzierung“ arbeiten. Wie kann man insgesamt das Deutsche in Frankreich attraktiver machen? Da helfen uns natürlich die Kollegen vom FranceMobile sehr, die uns sagen: „Ja, früher war es so, heute ist es vielleicht eher so...“ Wir wiederum zeigen ihnen, wie in Deutschland gearbeitet wird und so ist es auf beiden Seiten ein unglaublicher Reichtum an Erfahrungen, den wir sammeln und über den wir uns austauschen können. Es ist oft auch sehr lustig und es gibt viele Anekdoten zu erzählen. So gibt es in Deutschland eine französische Kollegin, die in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein unterwegs ist, was natürlich wirklich ein großes Gebiet ist, die die Nähe zu Russland, Polen bzw. Dänemark beklagt und sagt: „Das Französische hat dort keine Chance!“. Ähnlich ergeht es mir ja hier mit dem Spanischen. So sind oft kleine Parallelen zwischen uns zu erkennen.

Deutschunterricht in Frankreich: Strategien und Perspektiven
RDB: Das DeutschMobil ist nun also in seinem achten Jahr. Gibt es messbare Erfolge?CK: Ja und nein. Das hängt immer von den Regionen ab und inwieweit dies in den Regionen tatsächlich auch überhaupt messbar ist. Da sehe ich manchmal eine Schwierigkeit, weil es verschiedene Einflüsse gibt. Es ist ja nicht nur das DeutschMobil, das dafür sorgt, dass die Deutschlernerzahlen steigen, noch dass es das irgendwie verhindert. In Midi-Pyrénées sind wir allerdings auch erst im vierten Jahr, nicht im achten.RDB: Aber trotz der positiven Resonanz auf das DeutschMobil und seinen Erfolg, ist die Tendenz – wie Sie selbst ja sagten – der Deutschlernerzahlen nicht nur in Frankreich, sondern weltweit, tendenziell eher rückläufig. Was müsste man Ihrer Ansicht nach tun, um Deutsch an den Schulen, auch ohne Tokio Hotel, langfristig attraktiv zu halten?CK: Natürlich mehr Initiativen wie das DeutschMobil schaffen. Unter dem Aspekt der „aufsuchenden Arbeit“ ist das damals eine tolle Idee gewesen, die tatsächlich auch den Leuten viel mehr Motivation gibt, sich wieder zu engagieren. Die Deutschlehrer fühlen sich dadurch sehr motiviert, auch langfristig mehr dafür zu kämpfen. Das ist ein Punkt. Dann müssen natürlich politische Entscheidungen fallen. Im Endeffekt kann man diese Frage nur politisch regeln. So werden hier gerade die so genannten „classes européennes“ eingeführt, die beinhalten, dass man zwei Sprachen gleichzeitig wählen kann. Damit ist das Deutsche sozusagen auch ein bisschen ‚gerettet’, weil dann oft Englisch und Deutsch gleichzeitig gewählt werden, oder eben Deutsch und Spanisch. Das sind die Möglichkeiten, die man auf der administrativen Ebene hat. Und dann aber noch mehr [Jugend-]Austausch, obwohl wir sagen können, dass Deutschland und Frankreich in Europa das größte Netzwerk in dieser Hinsicht haben. RDB: Wie entwickeln sich denn ihrem Eindruck nach die aktuellen Initiativen zur Förderung des Fremdsprachenunterrichts an den Grundschulen?CK: Es wird immer mehr Gewicht darauf gelegt, die Kinder früher mit Fremdsprachen zu konfrontieren. Das heißt, immer weiter zurück, bis fast in die Kindergärten hinein, in die „écoles maternelles“. Ich bin da auf sehr viel Ablehnung gestoßen. Selbst die Grundschullehrer, die eigentlich meinen, dass Kinder natürlich bereits früh Fremdsprachen lernen können, sind überfordert, weil sie nicht genug Personal haben und die Infrastrukturen an den Grundschulen, gerade in ländlichen Regionen wie dieser, oft ein Problem darstellen. RDB: Was ist denn Ihre Meinung? Sie sind ja angehende Grundschullehrerin.CK: Ich bin prinzipiell dafür. Aber dann muss es auch eine gewisse Kontinuität geben. Und die ist eben noch nicht gegeben. Es ist dann immer von einer Stunde Unterricht in der Woche die Rede. Das führt meiner Meinung nach zu nichts. Natürlich können die Kinder irgendwann Lieder singen und sie können gewisse Sachen wiederholen, aber es ist zu wenig Zeit. Zwei, drei Stunden die Woche wären schön! Da könnte man schon viel mehr damit machen. Das ist meine Meinung als Grundschullehrerin. Auch muss die Wiederholung in andere Aktivitäten eingebettet werden.

10 Monate mit dem DeutschMobil: Eine persönliche Bilanz
RDB: Jetzt sind Sie 10 Monate hier in Frankreich unterwegs gewesen, haben viele Kilometer auf dem Tacho, viele Schulen gesehen, viele Schüler kennen gelernt, viele Deutschlehrer kennen gelernt. Was nehmen Sie denn als wichtigste Erfahrungen nach diesem Jahr Frankreich mit zurück nach Deutschland?CK: Das ist eine sehr gute Frage. Ich habe für mich viel gelernt, auch über Deutschland. Dass ich mich mit meinem Land und meiner Sprache so intensiv auseinandersetzen werde, war mir vorher nicht klar. Natürlich macht man sich ein gewisses Bild von einer Arbeit wie der des DeutschMobils. Aber wie es dann tatsächlich aussieht, erfährt man erst in diesen 10 Monaten. Ich habe auch sehr viel über die europäische Geschichte gelernt, über die großen Partner Frankreich und Deutschland. Sie haben viele Gemeinsamkeiten, aber viele Punkte, bei denen man sich tatsächlich noch weiter annähern muss, die einen oft wirklich ratlos zurücklassen.RDB: Zum Beispiel? CK: Also tatsächlich dieses Nicht-Verstehen-Können der deutschen Art und Weise, Sprachen zu lernen und diese auch so einzusetzen, wie man es eben macht. Ich meine, die Deutschen haben es aus der Geschichte gelernt, kann man sagen. Sie waren immer umgeben von Ländern und mussten die Sprache der Nachbarn lernen. Aber eben auch aus der leider sehr traurigen Geschichte des 2. Weltkrieges. Es war an den Deutschen, auf die anderen Länder zuzugehen. In Frankreich habe ich eben gesehen, dass das hier nicht der Fall ist. Franzosen erwarten eher, dass man zu ihnen kommt und sie selbst gehen sehr wenig ‚raus’, machen es aber seit neuestem vermehrt.
Ich komme aus Berlin und habe festgestellt, dass es unglaublich viele Franzosen gibt, die sich von Berlin angezogen fühlen. Das ist natürlich ein Sonderfall, aber ich bin immer auf Unverständnis gestoßen, wenn ich gesagt habe: „Na dann fahrt doch dahin. Macht das doch!“ Dann kam dann oft die Antwort: „Aber warum denn eigentlich? Ich komm doch ganz gut zurecht. Französisch wird doch auch da und da und da gesprochen in Europa. Da brauche ich gar keine anderen Sprachen.“ Das ist für mich unverständlich. Aber das war trotzdem jedes Mal ein sehr reger Austausch, eine sehr intensive Diskussion und ich habe dadurch auch sehr viel gelernt. Zum Beispiel auch, dass man nicht aufhören darf, immer wieder diesen Dialog zu suchen.
RDB: Es bleibt also noch viel Arbeit für ihren Nachfolger, ihre Nachfolgerin...CK: Auf jeden Fall. RDB: Sie fahren ja in wenigen Wochen für die letzte große Fahrt mit dem Auto zurück nach Deutschland und werden dann gewissermaßen den Schlüssel und die Fahrzeugpapiere an die nächste DeutschMobil-Lektorin übergeben. Was würden Sie ihr an dieser Stelle als wichtigsten Rat mit auf den Weg geben?CK: Nicht die Nerven zu verlieren! In Situationen, in denen man sich manchmal vielleicht aufregen würde, sich nicht mehr aufzuregen, weil das hier alles einen gewissen... anderen Rhythmus hat, speziell auch in dieser Region. Und vor allem sich nicht demotivieren zu lassen, sich auch immer wieder selbst zu sagen: „Was du machst, ist eine gute Sache.“ Ja, das werde ich ihr auf jeden Fall auch sagen, wenn ich sie dann treffe, denn ich werde sie auf jeden Fall kennen lernen. Und nicht den Spaß daran zu verlieren, weil man manchmal tatsächlich, wenn man mitten auf der Autobahn irgendwo im Stau steht, denkt: „Ich kann nicht mehr. Ich möchte jetzt eigentlich nur noch nach Hause“. Da hilft es, eine CD einzulegen – ich habe beispielsweise viele Hörspiele gehört – und die Ruhe zu suchen. Es macht Spaß! RDB: Das soll das Schlusswort sein. Ich danke Ihnen für das Gespräch.CK: Danke schön, Roberto. Tschüss!Interview und Transkription:

Roberto Di Bella: Lektor des DAAD / Universität Toulouse II – Le Mirail.

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Introduction
Roberto Di Bella: Bienvenue sur Canal-U, la chaîne de télévision sur Internet des universités françaises. J'ai le plaisir de vous présenter aujourd'hui Charlotte Kloesel dans le cadre de mes interviews allemandes pour la rubrique V.O – Version Originale. Depuis octobre 2007, Charlotte est en route dans la région Midi-Pyrénées en tant que lectrice du DeutschMobil. Comme vous le savez peut-être déjà, le DeutschMobil est une coopération franco-allemande couronnée de succès qui, depuis sa création en 2001, l’année européenne des langues, a déjà remporté plusieurs prix. La fédération des maisons franco-allemandes (Föderation Deutsch-Französischer Häuser) est l’institution qui, depuis son siège principal à Montpellier, coordonne également les activités du DeutschMobil. Avec leurs minibus les nouvelles lectrices et un lecteur sillonnent le pays en tant qu’ambassadeurs culturels afin de présenter la langue allemande aux écoles françaises pendant un an ou deux et de promouvoir une image plus actuelle de l'Allemagne. Depuis la création de ce projet il y a sept ans, les lecteurs du DeutschMobil ont parcouru environ 650.000 km dans l'Hexagone et ont été en contact avec plus de 300.000 élèves. Dans cette interview je voudrais parler avec Charlotte Kloesel de son travail certes fascinant, mais pas toujours facile, d’expériences interculturelles des deux côtés du Rhin, de Tokio Hotel comme grand espoir de l’enseignement de l’allemand en France et finalement aussi de sa vision personnelle sur la situation et l’avenir de l’enseignement des langues étrangères dans les deux pays.

Conception et quotidien du DeutschMobil, en route
Roberto Di Bella: Bonjour Charlotte! Ma première question: Quelles sont les conditions requises pour cette tâche et comment avez-vous été choisie pour le poste de lectrice du DeutschMobil ?
Charlotte Kloesel: Alors, d’abord je voudrais expliquer un peu ma carrière professionnelle et universitaire: j’ai un diplôme de fin d'études universitaires, ce qui est la seule condition requise pour ce poste. On peut avoir fait des études d’enseignement, de sciences politiques, des études d'allemand langue étrangère (DaF = Deutsch als Fremdsprache) ou bien un double cursus, des études de langue et littérature françaises,… donc c’est très varié. Mais ce qui est, je pense, le plus important, c’est la flexibilité. C’est un travail où il faut faire preuve non seulement d’une extrême souplesse, mais aussi d’empathie et de tolérance envers les gens. La patience aussi est très importante, car souvent, on attend longtemps pour avoir des réponses et des questions....
RDB: …et vous avez dit qu’il fallait aussi être aimable…CK: …oui, il faut être aimable, c'est vrai, et il faut avoir un grand talent de communication, car on doit beaucoup parler.RDB: Vous êtes donc responsable de la région Midi-Pyrénées, une très grande région…CK: Oui, j’ai entendu dire qu’elle était cinq fois plus grande que le Liban. Je pense que ce n’est pas tout à fait correct, mais c’est ainsi que les gens voient leur région. Ça, je peux le confirmer. RDB: Quel est le quotidien typique d’un lecteur du DeutschMobil? Est-ce que cela existe ?CK: Non, cela je peux le nier tout de suite, cela n’existe pas. Il y a bien sûr un certain déroulement qui se répète: lors d'une journée de travail normale, on va dans une école où l’on passe par exemple trois heures, souvent le matin; on y fait les soi-disant animations ou interventions, on prend le déjeuner avec les professeurs, l'après-midi on fait encore quelques heures et le soir on rentre à la maison. Quelquefois les journées sont très longues, quelquefois on peut vite rentrer. Cela dépend aussi de l’endroit où je me trouve dans la région. Parfois je dois dormir sur place, parfois non...donc c’est très irrégulier. RDB: Votre activité principale, comme vous l’avez dit, c’est « l’entrée en scène » devant les élèves, dans les classes. Avant l'interview vous m'avez dit que vous préfériez parler d'une animation plutôt que d’utiliser le terme officiel d’intervention. Quelle est la différence pour vous ? CK: Oui, en effet j’ai déjà un peu hésité lors de ma dernière réponse. Une intervention a quelque chose de très militaire pour moi. Il faut ‚intervenir’, il faut aller quelque part où quelque chose ne fonctionne plus. C’est bien le cas ici, parce qu’il y a de moins en moins d'élèves qui apprennent l'allemand en France. Mais je ne me vois pas comme quelqu’un sur un ‘champ de bataille’ en train ‘d’intervenir’. Je voudrais plutôt enthousiasmer les gens pour ce que je fais et c'est pourquoi je préfère parler d’une animation, bien que ce soit souvent davantage. C'est une sorte de cours, toujours très récapitulatif, mais à considérer plutôt comme un jeu que comme une action militaire.RDB: Quelle est la particularité du concept pédagogique du DeutschMobil? Pourriez-vous la décrire?CK: La particularité du concept du DeutschMobil ? La particularité pédagogique? RDB: Avant l’interview vous avez mentionné le terme de « travail de démarchage » par rapport au DeutschMobil. CK: Pendant les 10 derniers mois où j’étais en route ici, il est devenu de plus en plus clair pour moi que la création du DeutschMobil était une idée typiquement allemande. Le DeutschMobil a été créé dans l’optique d’aller vers les élèves et les écoles au lieu de les faire venir. Ceci n’est pas dans la tradition française. Souvent les Français sont très étonnés que quelqu’un vienne vraiment vers eux. C'est quelque chose de spécial pour eux.

Comment une animation typique se déroule-t-elle?
RDB: Décrivez une animation typique.CK: D’abord je dois préciser que je varie mes interventions, ou animations, suivant les types d'école. D’une part, je travaille dans les collèges (ce qui correspond aux Gesamtschulen en Allemagne) dans les 5èmes, les classes dans lesquelles les élèves doivent choisir une deuxième langue étrangère, et d’autre part, je travaille dans les écoles primaires (les Grundschulen en Allemagne) dans les CM2 (qui correspondent à la classe 4 en Allemagne) lorsqu’il s'agit du choix de la première langue étrangère. C’est pour cela que les profs d'allemand m’invitent et me demandent: « Pourriez-vous venir? C’est pour me soutenir... » Souvent ils font, eux aussi, de la publicité, car il est extrêmement difficile d'attirer des élèves pour l’allemand. C’est pourquoi je fais deux différentes sortes d’interventions ou animations dans les écoles. RDB: Et comment cela se passe-t-il? Avez-vous des stratégies particulières?CK: Oui, et j’ai aussi apporté quelque chose, bien sûr. Ma voiture est tellement grande ! D’abord, je joue avec les élèves au jeu « question-réponse » : « Qui es-tu ? » - « Je suis... ». Je me présente en allemand, puis on se lance cette balle par exemple (elle montre une petite balle en mousse à la caméra)...et parfois, quand ils sont encore plus petits, j'ai « Karl le crocodile » avec moi (elle prend une petite marionnette verte).RDB: Et qu’est-ce qu’il dit, Karl?CK: Karl ne parle pas français. Moi, je parle un peu français, mais Karl pas du tout. Karl dit par exemple (elle contrefait sa voix): « Je suis Karl ».RDB: Salut Karl! CK: «Salut! Je viens d’Allemagne. » – Et le plus souvent les enfants répondent: «Non, ce n’est pas vrai. Le crocodile vient d'Afrique.» Et après se développe souvent une conversation marrante. Et puis les écoliers posent des questions à Karl, ils veulent le toucher. Beaucoup de mes collègues ont des marionnettes similaires. Il y a par exemple une grande marionnette à Montpellier que les enfants adorent. Parfois elle est toute sale après, c’est incroyable!
Dans les collèges par contre, j’aborde plus le sujet de la situation géographique de l’Allemagne et je demande: « Où se trouve l'Allemagne? Où se trouve la France ? On est des voisins... Et en Europe, comment est la situation? » Là, je parle beaucoup de l’Europe et j’ai par exemple ces cartes (elle montre des cartes avec les noms allemands de pays européens). Ensuite on dépose les pays sur la carte de l’Europe, mais en allemand. Et les enfants savent le faire. C’est extrêmement intéressant. Ils savent ce qu’est la « Pologne » et au bout d’un moment ils reconnaissent les « Pays -Bas ». Ce sont des méthodes super.
RDB: Comment les enfants et adolescents réagissent-ils – vous avez déjà fait quelques allusions – face à vous et face à la langue inconnue? Pour certains élèves c’est certainement la première fois qu’ils rencontrent un Allemand ou une Allemande!CK: Moi non plus, je ne l’aurais jamais cru, mais c’est vraiment comme ça. Quand j’arrive dans la classe je fais presque toujours semblant de ne pas parler français. Je salue les élèves en allemand, je dis: « Asseyez-vous! Salut! », je donne la main à tout le monde, je dis « Bonjour! ». Et là, ils sont d'abord totalement déconcertés: « Oh mon Dieu! On ne la comprend pas », ils rigolent et trouvent ça drôle. Je parle un peu comme ça en allemand, mais après je m’explique et j’avoue que je parle aussi une autre langue. Après ils sont soulagés. Ensuite je leur demande ce qu’ils pensent des Allemands et de la langue allemande. Le plus souvent ils ne savent rien. C’est aussi assez typique pour la région Midi-Pyrénées, car ici nous sommes très très loin de l'Allemagne. Je dis toujours : « L’Allemagne se trouve derrière les 7 collines chez les 7 nains ». L’Espagne est beaucoup plus proche et cela se manifeste également par le choix des langues étrangères. RDB: Vous avez déjà anticipé ma prochaine question : Que savent les élèves de leur voisin allemand? Très peu, apparemment. Est-il donc difficile en France de donner une image attrayante de l’Allemagne? CK: Non, pas du tout. Ce n’est pas difficile, car tout ce que nous faisons est plus actuel, plus attrayant que ce qu’ils connaissent de l’Allemagne. Et ce qu’ils connaissent, c’est vraiment encore les vieux films à la télé sur la deuxième guerre mondiale. Quand je demande: « Qu'est-ce que vous connaissez en allemand? » ils me disent: « Achtung ! » (attention !), cela vient des films bien sûr - ou « Schnell, schnell! » (vite vite !), les soldats allemands. Il y a encore beaucoup de préjugés ainsi et il n’est donc pas très difficile d’évoquer une nouvelle image. Au contraire, la plupart du temps, les élèves sont positivement surpris.

Quels sont les préjugés les plus répandus sur la langue allemande?
RDB: Charlotte, vous êtes aussi invitée à des réunions de parents d’élèves où vous devez présenter des arguments et convaincre les parents avant qu’ils ne choisissent une première ou deuxième langue étrangère pour leurs enfants. Quels sont les préjugés les plus répandus sur la langue allemande que vous rencontrez ? Et qu’elles sont vos objections ?CK: Alors, les préjugés les plus tenaces - et là, il n'y a pas de distinction entre les enfants et leurs parents - sont que « l’allemand est extrêmement dur à apprendre. La grammaire est très difficile. On ne peut pas l'apprendre. » Et là, j'ai bien sûr un très bon argument, car contrairement à la grammaire espagnole par exemple, la grammaire allemande a une structure très logique. Beaucoup de professeurs d’espagnol m'ont dit que les Français ou les élèves français pensent d'abord que la langue espagnole est très facile parce qu'elle est très proche du français et parce que les mots se ressemblent souvent. Mais plus ils apprennent l'espagnol, plus ils rencontrent d'exceptions et plus l'espagnol devient difficile. La structure de la langue allemande cependant, est très logique.Un autre préjugé est que: « Les mots sont trop longs! ». Ils voient les mots et ils prennent peur. C’est tout simplement une impression visuelle. « Qu’est-ce que c’est? » C’est comme moi, quand j’ai peur en voyant des mots finlandais. Et là je peux très bien expliquer la façon allemande d’encastrer les mots les uns dans les autres: on prend deux mots, on les colle ensemble et on obtient un nouveau mot. C'est toujours très visuel et il y de véritables déclics chez les parents comme chez les enfants. En plus, ils n’aiment pas le son de la langue.RDB: L’allemand n’est pas joli.CK: Exactement. RDB: On l’entend souvent en France. CK: Quoique… C’est toujours le moment où je peux jouer mon atout et faire référence à Tokio Hotel.RDB: Oui, on en parlera plus tard. Cela a beaucoup changé les choses, semble-t-il.CK: Oui, complètement. RDB: Est-ce que les parents sont aussi inquiets de ne pas être en mesure d’aider leurs enfants? CK: Oui, tout à fait. Lundi dernier, une mère m’a dit qu’elle avait peur de faire apprendre l’allemand à son enfant (bien qu’elle soit a priori ouverte à cette idée) parce qu'elle ne pourrait pas aider sa fille à faire ses devoirs. Heureusement, je venais de rencontrer une prof très engagée, qui a trouvé une très bonne réponse. Elle a dit que la structure et la prononciation de l’allemand étaient tellement simples qu'on pouvait les apprendre aux parents. L'enfant est en mesure de dire: « Maman, cela on le prononce comme ça » et ensuite on peut aussi interroger l'enfant. Et cet argument a vraiment convaincu la mère. Mais les profs aussi peuvent aider, bien sûr. RDB: Il y a beaucoup de jeunes collègues, et aussi des collègues plus âgés, qui sont très engagés. De plus, l'enseignement des langues a beaucoup évolué ces dernières années en France. Il semble être néanmoins - surtout du point de vue allemand - toujours très traditionnel, orienté sur la grammaire et cela de façon assez théorique. Avez-vous l’impression de pouvoir transmettre aux professeurs également de nouvelles approches ou êtes-vous plutôt la gentille Demoiselle d’Allemagne qui, pendant une demi-heure, met un peu d'animation dans la vie scolaire?CK: En fait, ce ne sont pas les professeurs d’allemand qu’il faut convaincre, car la plupart du temps ils ont déjà leurs méthodes. Ils ont vu comment on enseigne en Allemagne et ils sont plus ouverts que la plupart de leurs collègues français. Ce qui est difficile, c’est d’enseigner avec des méthodes plus ‚allemandes’ dans le système scolaire français, par exemple de faire des cours plus ouverts ou de travailler en petits groupes. C’est également difficile avec les enfants français qui sont habitués seulement à un enseignement très structuré où l'apprentissage écrit est au premier plan alors que le dialogue oral est très favorisé en Allemagne. Donc le problème ce ne sont pas les professeurs d’allemand.
RDB: Parfois vous avez jusqu`à quatre ou cinq interventions dans une journée, éventuellement vous devez même vous déplacer d’un établissement à l’autre. Comment faites-vous, face à une telle routine, pour rester motivée à chaque nouveau groupe auprès duquel vous?
CK: Je reviens sur ce que j’ai déjà dit en début d’interview : Il faut de la patience, mais aussi une grande capacité à se mettre à la place des enfants, sans oublier le plaisir que l’on trouve dans ce travail. Je regarde ces visages d’enfants et je me rends compte à chaque fois qu’ils ne savent réellement rien sur l’Allemagne et cela me donne envie d’encore une fois de tout donner. RDB: Mais c’est parfois aussi un effort physique ?CK: Je peux le confirmer. Après, je suis toujours très épuisée. Mais cela est bien sûr aussi un procédé d'apprentissage personnel. Pendant ces dix derniers mois, j’ai appris à doser mes forces. Dans certains groupes, où je m’aperçois que l’intérêt n’est peut-être pas tellement grand, je fais alors d’autres activités, qui me fatiguent moins. Mais si je vois que les élèves sont intéressés et ouverts à tout ce qu’on leur donne pendant ce moment-là – et c’est le cas la plupart du temps – alors je suis capable de m’impliquer à fond.

IV. Autres tâches / partenaires et sponsors
RDB: Vous n’êtes pas toujours en déplacement. Il y a aussi d’autres tâches, dont vous m’avez parlé. Comment coopérez-vous sur place avec d’autres institutions ?CK: Nous, les lectrices du DeutschMobil, nous sommes, dans les différentes régions, toujours en relation avec l’une des Maisons Franco-Allemandes ou un Institut Goethe. Dans mon cas c’est l’Institut Goethe de Toulouse avec lequel je coopère. C’est là que j’ai mon bureau et que je tiens ma permanence pour les enseignants. J’y dispose d’un téléphone et d’un ordinateur. C’est mon centre logistique, pour ainsi dire. En outre, je suis aussi lectrice du DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst / Office allemand d’échanges universitaires), car le DAAD subventionne aussi quelques-uns des postes de lecteur du DeutschMobil. Ici le terme d’ « interconnexion » se prête très bien : Je travaille à et pour l’Institut Goethe, mais aussi pour l’Université Toulouse - le Mirail. J’ai été par exemple chargée de cours à la Section d’allemand et j’ai également coopéré avec les deux lecteurs du DAAD ainsi qu’avec les autres professeurs d’université et enseignants d’allemand. Nous sommes donc un petit réseau constitué d’enseignants du primaire et de l’université, mais aussi de créateurs culturels.RDB: Le programme est essentiellement financé par la Fondation Robert Bosch et le DAAD ainsi que par un certain nombre de parraineurs… CK: Ici, il faut que je fasse particulièrement référence à Daimler , sans l’aide de qui nous ne disposerions pas de nos « véhicules ».RDB: Daimler met à votre disposition les véhicules et renouvelle chaque année le parc. Mais vous êtes également soutenu par ARTE ou l’éditeur de manuels scolaires Klett. Quel rôle jouent les parraineurs?Influencent-ils le travail quotidien ?CK: D’une certaine manière c’est le cas, car ils nous mettent à disposition beaucoup de matériel. Nous pouvons faire appel à des éditeurs comme Klett, Hueber ou Langenscheidt, si nous sommes à court de matériel ou bien ils nous envoient des petits, comment dit-on, produits de marchandisage, tels que crayons, stylos à bille ou règles, qu’on peut utiliser lors de différentes activités pour les distribuer ou faire des cadeaux aux enfants. Alors, oui, là ils nous soutiennent beaucoup. C’est également le cas de la chaîne télévisée ARTE, très appréciée par nous les lecteurs, car elle produit cette émission formidable qu’est « Karambolage », qu’il vaut vraiment la peine de montrer. Et les enfants d’ordinaire l’adorent aussi. Là on compare des usages et coutumes allemands et français ou on décrypte des mots, par exemple quel mot a été introduit dans quelle langue et d’autres choses encore.

Défis interculturels / l’effet « Tokio Hotel »
RDB: Quels points faut-il particulièrement respecter dans le contact avec les enseignants, élèves et parents ? Y a-t-il des différences par rapport à l’Allemagne ?CK: Oui, il y a des différences très nettes et naturellement on a attiré notre attention au préalable sur ce sujet. Il existe par exemple dans l’organisation des établissements scolaires une toute autre hiérarchie qu’en Allemagne. Il y a le principal et un principal adjoint et il faut bien faire attention à respecter cet ordre quand on est accueilli dans l’établissement en question – pourvu que la direction s’intéresse à toi. Il m’est effectivement arrivé de saluer l’un avant l’autre et de dire alors au principal : « D’ailleurs, j’ai déjà vu votre adjoint » et de vexer par là le principal. J’ai alors mis les pieds dans le plat ‘diplomatique’, pour ainsi dire. Ce n’est pas grave, mais en France on prête beaucoup d’attention à de tels détails. Pour vous donner encore un exemple : Si je mange avec les enseignants à la cantine, dans la plupart des cas il y a des bouteilles de vin sur la table. Mais lorsque je conduis, ce qui normalement passe comme excuse, c’est tout de même toujours une petite gaffe de dire : « Non merci, je ne veux pas boire de vin ». Ce ne sont que des petits incidents, mais qui font comprendre que l’on se situe toujours... (fait un geste pour montrer la difficulté de la chose, cherche ses mots) RDB: … dans un autre cadre culturel ?CK: C’est exact.RDB: Depuis deux ans il y a sur la scène musicale française un cas rare, voire unique : un groupe allemand a fait une entrée fracassante dans les classements et rempli les salles en France. Il s’agit bien sûr de Tokio Hotel. Grâce à Bill & Cie la langue allemande est du coup devenue ‘sexy’ et les Instituts Goethe constatent que l’intérêt pour les cours d’allemand pour enfants et adolescents est monté en flèche. Cette ‘Tokiomania’ a-t-elle eu un impact sur votre travail ou s’agit-il d’un engouement médiatique qui s’est dissipé ?CK: On ne peut pas dire qu’il se soit dissipé. Ils ont fait un vrai tabac dans les salles de classes et c’est une bonne aubaine pour nous, car grâce à cet enthousiasme, on arrive en quelque sorte à « capter » les enfants, les enthousiasmer pour l’allemand. Ils sont charmés par ce groupe. Mais maintenant, j’aime aussi les questionner sur les raisons de leur engouement. RDB: Et qu’est-ce qu’ils vous répondent ? CK: En effet, la réponse est souvent: exotique. Ils trouvent l’allemand exotique et ils disent que « ça change ». C.à.d., cela fait changer un peu leurs habitudes d’écoute en matière de musique. Normalement, ils écoutent beaucoup de musique française, mais aussi anglaise et l’allemand a en effet gagné un peu le statut de l’exotique. Mais grâce à Tokio Hotel, du coup ils trouvent aussi la langue belle Le son n’est plus aussi « moche » ou « haché «, comme ils aiment à le dire. La langue se voit attribuer grâce à Tokio Hotel un côté mélodieux. En outre ce sont des textes qui parlent des problèmes avec lesquels ces jeunes s’identifient. Ils s’y retrouvent. Nous avons organisé aussi un atelier à l’Institut Goethe autour de Tokio Hotel, c.à.d. un petit cours de langue basé sur les textes du groupe et les élèves en étaient ravis.

Le FranceMobil
RDB: Il existe aussi un équivalent du DeutschMobil en Allemagne, le FranceMobil, c.à.d quelques 10 ou 12 collègues français(es) font en principe en Allemagne le même travail que vous faites ici. Est-ce que vous avez l’occasion d’échanger vos expériences? CK: Oui, il y a toute une série de séminaires communs. D’abord, des séminaires préparatifs, mais aussi un séminaire intermédiaire, où nous nous retrouvons tous. Enfin, il y a aussi un séminaire de clôture, pendant lequel nous travaillons tous en commun pendant toute une semaine sur de différentes thématiques comme « le dialogue interculturel» ou « la différenciation interculturelle ». Comment peut-on en général rendre l’allemand plus attractif en France ? C’est là que nos collègues du FranceMobil nous soutiennent beaucoup en nous disant : « Oui, avant c’était comme ça, maintenant c’est comme ça... ». Nous, de notre côté, nous leur montrons comment on travaille en Allemagne et c’est ainsi qu’on retrouve une énorme richesse en matière d’expérience de part et autre que nous rassemblons et sur laquelle nous échangeons. Souvent, c’est aussi très amusant et il y a beaucoup de petites histoires à raconter. Ainsi, il y a une collègue française qui se déplace dans plusieurs Länder, au Mecklembourg- Poméranie occidentale, à Hambourg et au Schleswig-Holstein, ce qui représente vraiment un vaste territoire, et qui, déplorant la proximité avec la Russie, la Pologne, le Danemark, nous dit : « Aucune chance pour le français là-bas ! » C’est pareil pour moi ici avec l’espagnol. Ainsi on trouve souvent des petits parallèles entre nous.

L’enseignement de l'allemand en France: stratégies et perspectives
RDB: Le DeutschMobil se trouve désormais dans sa huitième année. Y a-t-il des succès mesurables ?

CK: Oui et non. Cela dépend toujours des régions. Aussi faut-il voir voir si le succès est vraiment mesurable dans les régions. Là, je vois parfois une difficulté car il y a plusieurs éléments qui peuvent avoir une influence.. Ce n’est pas seulement le DeutschMobil qui fait que les effectifs dans les cours d’allemand montent ou bien empêcherait qu’il en soit ainsi. Mais il faut aussi ajouter qu’en Midi- Pyrénées nous ne sommes que dans notre 4e année, pas dans la 8e.
RDB: Mais en dépit de l’écho positif que rencontre le DeutschMobil et de son succès, la tendance des effectifs, comme vous l’indiquez vous-même, est à la baisse, pas uniquement en France, mais dans le monde entier. Que faudrait-il faire selon vous, pour maintenir l’attractivité de l’allemand dans les écoles – même sans Tokio Hotel, et ceci durablement ?CK: Bien sûr créer plus d’initiatives comme le DeutschMobil. Vu sous l’angle du „travail de démarchage » c’était à l’époque une idée formidable, qui a donné aux gens beaucoup plus de motivation pour s’investir à nouveau. Les enseignants d’allemand se sentent très encouragés à se battre davantage pour la cause de l’allemand à long terme. Cela représente un aspect parmi d’autres. Il faut ensuite que des décisions soient prises au niveau politique. Au final, cette question ne pourra être réglée que sur le plan politique. Ainsi on est en train d’introduire dans la région des „sections européennes“, comme on les appelle, qui permettent que l’on puisse choisir deux langues étrangères vivantes en même temps. Cela permettrait que l’allemand soit aussi en quelque sorte ‘sauvé’ un peu, car sont choisis souvent en même temps l’anglais et l’allemand, ou bien l’allemand et l’espagnol. Voilà les possibilités sur le plan administratif. Ensuite il faut développer davantage les échanges entre jeunes, bien que l’on puisse dire qu’à cet égard l’Allemagne et la France disposent du plus grand réseau en Europe.RDB: Comment se développent selon vous les initiatives actuelles pour encourager l’enseignement des langues étrangères dans le primaire ?CK: On attache de plus en plus d’importance au fait de mettre les enfants en contact avec les langues étrangères plus tôt. C.à.d., en commençant déjà presque en maternelle. J’ai eu affaire à beaucoup de rejet à ce sujet. Même les institutrices et instituteurs, qui pensent au fond que les enfants sont capables d’apprendre des langues étrangères dès le plus jeune âge, ne se sentent pas à la hauteur de cette demande, car il y a un manque en personnel. Les infrastructures dans les écoles primaires, surtout dans une zone rurale comme la nôtre, sont souvent déficitaires. RDB: Vous qui êtes future institutrice, quel est votre avis personnel ? CK: Je suis d’accord sur le principe. Mais il faut aussi qu’il y ait une certaine continuité ce qui n’est pas encore le cas. On parle toujours d’une heure de cours par semaine. Mais selon moi cela ne mène pas à grand chose. Naturellement, au bout d’un certain temps les enfants savent chanter des chansons ou répéter certaines choses, mais ce n’est pas suffisant en matière de temps. Deux, trois heures par semaine, voilà ce qui serait bien ! Avec cela on pourrait déjà faire beaucoup plus. C’est mon avis en tant que professeur des écoles. Par ailleurs, il faudrait répéter les contenus en les intégrant dans d’autres activités pédagogiques.

10 mois avec le DeutschMobil: un bilan personnel
RDB: Cela fait maintenant dix mois que vous vous déplacez en France avec le DeutschMobil. Vous avez ajouté beaucoup de kilomètres au compteur, vu beaucoup d’écoles, fait la connaissance de beaucoup d’élèves et d’enseignants. Quelles sont les expériences les plus importantes que vous rapporterez lorsque vous retournerez en Allemagne ?CK: C’est une très bonne question. J’ai beaucoup appris pour moi-même, mais aussi par rapport à l’Allemagne. Avant de partir, je ne réalisais pas que j’allais tellement me pencher sur mon pays et ma langue maternelle. Bien sûr, on se fait une idée d’un travail comme celui d’un lecteur du DeutschMobil. Mais de comprendre à quoi ça ressemble vraiment, on n’y arrive que pendant ces dix mois. J’ai également beaucoup appris par rapport à l’Histoire européenne, par rapport aux deux grands partenaires que sont la France et l’Allemagne. Ils ont beaucoup de points en commun. Mais il en existe aussi beaucoup d’autres où un plus grand rapprochement serait nécessaire, et cela me laisse souvent perplexe.RDB: Par exemple ?CK: Par exemple en effet cette incapacité à comprendre la façon dont on apprend les langues en Allemagne et le fait que cette façon de procéder soit appliquée ici. On peut dire que les Allemands ont tiré cette leçon de l’Histoire. Ils étaient toujours entourés d’autres pays et étaient ainsi obligés d’apprendre la langue du voisin. Mais c’est aussi à cause de la Deuxième Guerre Mondiale et de son triste déroulement. C’est aux Allemands d’aller à la rencontre des autres pays. J’ai fait l’expérience en France que ce n’est pas du tout le cas ici, les Français s’attendant plutôt à ce qu’on vienne vers et chez eux. Mais eux-mêmes ‘sortent’ très peu par contre, bien que cela ait changé ces derniers temps. Je suis originaire de Berlin et j’ai constaté qu’il y a énormément de Français qui se sentent attirés par Berlin. Naturellement c’est un cas particulier, mais je me suis toujours heurtée ici à une certaine incompréhension dès que j’ai dit : « Mais alors partez. Faites-le ! » Alors, j’entends souvent : « Mais pourquoi au fond ? Je me débrouille pas mal sans l’allemand. Le français, on le parle aussi ici et là en Europe. Je n’ai pas besoin d’autres langues. » Je n’arrive pas à comprendre cela. Mais c’était à chaque fois un échange très intensif et j’ai aussi beaucoup appris grâce à cela. Par exemple aussi qu’il ne faut jamais cesser de rechercher ce dialogue. RDB: Il reste alors encore beaucoup de travail à faire pour votre successeur. CK: C’est sûr.RDB: Dans quelques semaines seulement vous repartirez en voiture pour votre dernier grand déplacement en Allemagne pour y remettre à la prochaine lectrice du DeutschMobil les clés et les papiers du véhicule. Quel bon conseil tiré de votre expérience ici aimeriez-vous lui transmettre ? CK: De toujours garder son sang-froid ! Dans des situations, où on aurait tendance à s’énerver, de ne pas le faire, car ici tout prend un certain.... autre rythme, dans cette région en particulier. Et de surtout ne pas se laisser décourager, de se répéter aussi à soi-même : « Ce que tu fais, c’est bien ». Oui, je lui dirai sûrement cela aussi, quand je la rencontrerai, car je vais la rencontrer en tout cas. Et de rester motivé pour le travail, même si parfois, quand on est resté coincé dans un embouteillage, on pense en effet : « Je n’en peux plus. Je ne veux plus qu’une chose, rentrer chez moi. » Dans ces cas il faut insérer un CD dans le lecteur – j’ai ainsi écouté beaucoup de pièces radiophoniques – et chercher le calme.C’est un vrai plaisir !RDB: Ce sera le mot de la fin. Je vous remercie de cet entretien.CK: Merci bien, Roberto. Tschüss!

Interview : Roberto Di Bella, Lecteur du DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst/ Office
Allemand d’Echanges Universitaires) à l’Université Toulouse II – Le Mirail.

Traduction de l’allemand:
Roberto Di Bella

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